Lebenskreis
Die Vereine Junge Helden und Kinderhilfe Organtransplantation ehren unter Beteiligung der Deutschen Stiftung Organtransplantation Angehörige von Organspenderinnen und -spendern mit dem „Lebenskreis“.
DANKE
Eine Organspende steht für das größte Geschenk: weiterleben zu dürfen. Auf der anderen Seite bedeutet der Tod schmerzhaften Verlust. Ein Mensch darf weiterleben dank der Großzügigkeit eines anderen Menschen und seiner Angehörigen.
Den Organspender*innen und ihren Angehörigen möchten wir unsere tief empfundene Dankbarkeit und Wertschätzung ausdrücken.
Deswegen ehren wir, Junge Helden e.V. und Kinderhilfe Organtransplantation e.V., unter Beteiligung der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), nun Angehörige verstorbener Organspender*innen sowie Lebendspender*innen mit dem Lebenskreis.
Beim Lebenskreis steht der Mensch im Mittelpunkt, der seine Organe gespendet hat. Das abgebildete OptInk-Symbol steht für das Geschenk des Lebens: Ein Halbkreis wird mit einem weiteren Halbkreis zu einem Ganzen.
Der Lebenskreis kann die Trauer nicht lindern. Neben dem persönlichen Dank setzt die Ehrung jedoch ein Zeichen der öffentlichen Anerkennung und fördert die Kultur der Organspende.
Die erste Danke-Ehrung erfolgte am 9. Oktober 2024 bei einer KiO-Veranstaltung. Nicole und Silvan Sieben nahmen den Lebenskreis entgegen. Sie haben 2014 die Organe ihres mit 13 Jahren tödlich verunglückten Sohnes gespendet.
Angehörige von Organspender*innen und Lebendspender*innen sowie Interessierte erhalten unter lebenskreis@junge-helden.org nähere Informationen zum Lebenskreis.
- Junge Helden e.V. macht seit 2003 Organspende zum Gesprächsstoff – am Familientisch, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz, aber auch in Presse und Politik. Zuletzt mit OptInk, dem Organspendetattoo. junge-helden.org
- Die Kinderhilfe Organtransplantation – Sportler für Organspende e. V. (KiO) unterstützt seit 2004 Familien mit organkranken und transplantierten Kindern finanziell, durch Erholungs- und Austauschangebote und mit gutem Rat.
Erste Danke-Ehrung für Angehörige
Erstmals ist in Deutschland Angehörigen eines Organspenders eine neue offizielle „Danke“-Ehrung übergeben worden. Sie wird gemeinsam von den Vereinen Junge Helden e. V. und Kinderhilfe Organtransplantation – Sportler für Organspende e. V. (KiO) mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) vergeben. Die ersten Empfänger der „Danke“-Ehrung waren im Oktober 2024 auf einer KiO-Veranstaltung in Neu-Isenburg die Eltern des 2013 im Alter von 13 Jahren nach einem Fahrradunfall verstorbenen Lenny. Die Ehrung erfolgt mit einem „Lebenskreis“ mit dem für die lebensrettende Idee der Organspende stehenden „OptInk“-Symbol. Sie wird zukünftig auf Wunsch an alle Angehörigen übergeben.
„Die DSO begrüßt und unterstützt die Initiative der Jungen Helden und von KiO ausdrücklich. Die ‚Danke‘-Ehrung stellt einen wichtigen weiteren Schritt dar, um eine Danke-Kultur für Organspenderinnen und Organspender sowie deren Angehörige in Deutschland entstehen zu lassen“, sagt Dr. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO. „Neben dem symbolisierten Dank an die Organspender und ihre Angehörigen soll die Ehrung auch innerhalb der Bevölkerung zu mehr Anerkennung und Wertschätzung einer Organspende beitragen.“
Die Gestaltung erläutert Angela Ipach, Mitgründerin und Mitglied der Geschäftsführung von Junge Helden: „Das OptInk-Symbol steht für das Geschenk des Lebens: Ein Halbkreis wird mit einem weiteren Halbkreis zu einem Ganzen. Es signalisiert so die Bereitschaft zur Organspende und ruft andere Menschen dazu auf.“ Mehr als 7.500 Menschen haben sich OptInk bereits als deutliches Statement für eine Organspende tätowieren lassen. Die Kampagne ist bei den Medien und der Öffentlichkeit auf eine breite Resonanz gestoßen.
„Rund 8.500 Menschen warten in Deutschland darauf, dass ein Spenderorgan ihr Leben rettet. Viele Hoffnungen bleiben aber unerfüllt, da es zu wenige Organspenden gibt. Ein weiteres Problem ist, dass so für leber- und nierenkranke Kinder der einzige Ausweg oft eine Lebendspende eines Elternteils ist. Dieser schwere Eingriff und die daraus entstehenden Risiken wären nicht nötig, wenn wir genügend postmortal gespendete Organe hätten. Umso wichtiger ist es, denjenigen danke zu sagen, die sich für eine Organspende entschieden haben“, sagt die KiO-Vorsitzende Franziska Liebhardt.
Im Jahr 2023 haben in Deutschland 965 Menschen nach dem Tod Organe gespendet. Die Zahl ist zu niedrig, um allen auf eine Organspende angewiesenen Menschen helfen zu können. Auch in diesem Jahr werden rund 1.000 Menschen in Deutschland ihr lebensrettendes Organ nicht rechtzeitig erhalten. Vom Organmangel betroffen sind auch die 660 Menschen, die im vergangenen Jahr nahen Angehörigen eine Niere oder einen Teil ihrer Leber gespendet haben.